Zusammenfassung
Es wurde der Einfluß eines Hydroxy-Cumarin- (Marcumar) und eines Phenyl-Indandion-Präparates
(Indaliton) auf die Aktivität des Faktors IX in Plasma und Serum mit modifizierter
Methodik untersucht. Eine Wirkung der genannten Antikoagulantien ließ sich dabei nur
im Serum, das entweder mit Glaswolle kontaktaktiviert oder nach erfolgter Kontaktaktivierung
dekalzifizier. worden war, nachweisen. Sie wurde hingegen in dem verwendeten Zitratplasma
und in Serumproben vermißt, die vor der Kontaktaktivierung dekalzifiziert worden waren. Daraus wird gefolgert, daß durch
die genannten Antikoagulantien ein im Serum nachweisbarer Gerinnungsfaktor mit kalziumabhängiger
Kontaktaktivierbarkeit vermindert wird. Die Frage nach entsprechender Beeinflussung
des Plasmas muß offenbleiben, da die Bestimmung von Gerinnungsfaktoren mit kalziumabhängiger
Kontaktaktivierbarkeit in dem von uns verwendeten dekalzifizierten Plasma nicht möglich
ist. Unter Berücksichtigung anderer und eigener Befunde wird geschlossen, daß die
im Serum unter der Wirkung der genannten Antikoagulantien nachweisbaren Aktivitätsveränderungen
auf den Faktor IX oder den Präphasenakzelerator von Fisch zurückzuführen sind.